Skoliose – Das musst Du wissen

Skoliose – Was ist das?

Dem Begriff Skoliose begegnet man manchmal auch im Alltag. Klar ist meist: Es hat etwas mit der Wirbelsäule zu tun. Doch was genau verbirgt sich dahinter, wer ist davon betroffen und woran erkennt man eine Skoliose? Der Begriff stammt aus dem Griechischen „Skolios“ und bedeutet so viel wie „Krumm/Krümmung“. Betrachtet man einen gesunden Menschen von der Seite, so stellt man fest, dass die Form der Wirbelsäule s-förmig verläuft. Zeigt sie sich aber auch von vorne gesehen seitlich verschoben, also mit Bögen nach links und nach rechts, handelt es sich um eine Erkrankung unserer wichtigen Körperstütze. Einzelne Wirbel können sich dann drehen, um sich der eigentlich nicht vorgesehenen Krümmung anzupassen.

Welche Schmerzen sind mit einer Wirbelsäulenverkrümmung verbunden?

Kinder verspüren anfangs oft keine Schmerzen. Sie können aber bei fortschreitendem Wachstum auftreten und stärker werden. Bemerkbar machen sich Schmerzen dann beispielsweise nach längerem Sitzen. Mit zunehmendem Alter treten evtl. erste Verschleißerscheinungen der Wirbelsäule auf. Grund dafür sind die ungünstigen Verdrehungen. So leiden junge Erwachsene nicht selten an Rückenschmerzen, die durch Muskelverspannungen hervorgerufen werden. Dabei kann der Lendenwirbelbereich, die Schultern, der Nacken als auch der Kopf betroffen sein.

Welche Symptome treten auf?

Symptome einer Skoliose sind sehr vielfältig. Zu den sichtbaren Symptomen zählen:

  • ein Rücken- oder Beckenschiefstand,
  • Schultern auf unterschiedlicher Höhe,
  • ein herausragendes Schulterblatt, oder
  • zu hoch stehende Rippen

Unsichtbare Symptome sind gewissermaßen Begleiterscheinungen, wie beispielsweise:

  • Rückenschmerzen
  • Taubheit der Gliedmaßen
  • Reflexstörungen

Vor allem bei Kindern ist es anfangs schwierig, eine Skoliose zu bemerken, da sie eben nicht immer in Verbindung mit Beschwerden auftritt und zunächst auch nicht offensichtlich sein muss. Deutliche Alarmsignale sind immer die oben genannten sichtbaren Symptome.

Welche Arten von Skoliose gibt es?

Der Begriff Skoliose an sich ist allgemein gehalten, denn de facto gibt es verschiedene Arten. Folgende Bereiche können bei einer krankhaften Krümmung der Wirbelsäule betroffen sein:

  • Der Bereich der Brustwirbelsäule (Thorakale Skoliose)
  • Der Bereich der Lendenwirbelsäule (Lumbale Skoliose)
  • Der Übergangsbereich zwischen Brust- und Lendenwirbelsäule (Thorakolumbale Skoliose)
  • Der Bereich von Brust- und Lendenwirbelsäule (Thorakale und Lumbale Skoliose)

Was ist über die Ursachen bekannt?

Störungen der Nerven und Muskeln können eine Wirbelsäulenverkrümmung hervorrufen, ebenso Fehlbildungen der Wirbel von Geburt an oder osteopathische Vorerkrankungen, wie Wirbelverformungen durch Entzündungen. Verantwortlich können dabei sowohl genetisch bedingte Veranlagungen als auch hormonelle Ursachen sein. Oft lässt sich bei den verschiedenen Arten der Krankheit die jeweilige Ursache im Einzelfall jedoch nicht präzise festzustellen, sehr häufig auch gar nicht. Dann wird von einer idiopathischen Skoliose gesprochen.

In welchem Alter tritt eine Skoliose auf?

Eine Skoliose tritt nicht plötzlich auf. Wie viele Krankheiten entwickelt sie sich über einen gewissen Zeitraum. Vor allem Menschen im Wachstum sind betroffen, wobei die Skoliose häufig schon im Kindesalter entsteht. Doch auch Erwachsene können sie Laufe ihres Lebens noch bekommen, etwa durch Abnutzung oder durch Brüche – beispielsweise nach einem schweren Unfall.

Die Menschen leiden dann unter Bewegungseinschränkungen, weil sich die Wirbelsäule an den betroffenen Stellen versteift.

In extremen Fällen können innere Organe wie Lunge und Herz von der Krümmung betroffen und in ihrer Leistungsfähigkeit eingeschränkt sein.

Wie wird eine Wirbelsäulenverkrümmung behandelt?

Entscheidend für die Notwendigkeit und Art der Behandlung ist ein Winkel, der Auskunft darüber gibt, wie stark die Krümmung der Wirbelsäule ausgeprägt ist. Er heißt Cobb-Winkel, benannt nach dem amerikanische Arzt John Robert Cobb, der diese Messmethode erfunden hat. Anhand eines Röntgenbildes wird hier der Grad der Neigung bestimmt. Ab einer Krümmung von 20 Grad kann die Behandlung durch ein Skoliose-Korsett notwendig sein. Ein solches arbeitet ähnlich dem Prinzip einer Zahnspange, indem es das Wachstum der Wirbelsäule lenkt. In manchen Bereichen übt das Korsett Druck auf die Wirbelsäule aus, an gegenüberliegenden Positionen gibt es Entlastungsräume. So soll die Wirbelsäule wieder in eine möglichst natürliche Form gebracht werden. Das Korsett wirkt dabei drehend, beugend und aufrichtend. Wichtig zu wissen: Diese Art der Therapie funktioniert nur während des Wachstums und muss unbedingt mit physiotherapeutischer Behandlung kombiniert werden.

Bei leichteren Krümmungen kann allein gezieltes Training helfen, indem die Muskulatur an der Wirbelsäule gestärkt wird. Bei extremen Neigungen ist eine Operation von Nöten, wobei dann Wirbel miteinander verbunden werden, um die Wirbelsäule aufgerichtet zu halten.

  • Krümmung der Wirbelsäule zu den Seiten hin mit Verdrehung einzelner Wirbel
  • Auftreten sehr häufig schon im Kindesalter
  • Muss anfangs nicht unbedingt mit Schmerzen verbunden sein
  • Die Ursachen sind meist nicht genau zu bestimmen
  • Auch Erwachsene können unter Skoliose leiden
  • Skoliose tritt in verschiedenen Formen auf
  • Die sogenannte idiopathische Skoliose bei Kindern und Jugendlichen ist während des Wachstums oft gut durch ein Korsett behandelbar.

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